Mit Akkordeonklängen in den Frühling – so lautete das Motto des Konzertes des Akkordeonspielring Weingarten am 10. März im evangelischen Gemeindehaus, das sich rund um die Akkordeonmusik drehte. Rund 170 Gäste fanden sich im frühlingshaft dekorierten Gemeindehaus ein, um den vielfältigen Klängen des Akkordeons zu lauschen.
Das Konzert bildete einen gelungenen Spagat zwischen zeitgenössischer und moderner Akkordeonmusik, das der Dirigent Uwe Höhn bravourös zusammengestellt hat. Zum Auftakt spielte das Orchester die „Musketiere“ von Adolf Götz. Diesem Stück folgten weitere Werke dieses Komponisten, der in den letzten 50 Jahren viele zeitlose Melodien schuf. Das Stück “Time for School”, das viele Musiker aus dem Orchester bereits zu Beginn ihrer Karriere gespielt haben, war ein besonderes Highlight. Die musikalische Reise setzte sich fort mit den „Harlekinaden“, den „Dalmatinischen Tänzen“ und der „Rapsodia Andalusia“. Jeder Musiktitel brachte genau das zum Ausdruck, was sein Name versprach, und zeigte so die Vielseitigkeit und Kreativität von Adolf Götz.
Nach einer kurzen Umbauphase hatte das neu gegründete Jugendorchester seinen ersten Auftritt. Das Orchester war bunt gemixt und bestand nicht nur aus Akkordeons. Neben einer Trompetenspielerin, war auch eine Geige vertreten, die gemeinsam mit den teilweise noch sehr jungen Akkordeonspielern, deren Füße kaum den Boden erreichten, ein weiteres Werk von Adolf Götz „Über Land und Meer“ präsentierten. Es war ein fünfsatziges Stück, in dem verschiedene Länder musikalisch dargestellt wurden. Die Jugend hat ihren ersten Auftritt meisterhaft bestanden und wurde auch mit tosendem Applaus zu einer Zugabe aufgefordert. Mit dieser wurden die Gäste in eine wohlverdiente Pause entlassen.
Der zweite Teil widmete sich der modernen Akkordeonmusik des Akkordeonale-Gründers Servais Haanen. Mit der „Invitation“ lud das Akkordeonorchester zu einem weiteren spannenden Konzertteil ein. Es folgten weitere Stücke, wie Sarabande und Tulpenparade, zu denen Uwe Höhn, immer die Impressionen des Komponisten vorlas. Daraus war der teilweise sehr trockene Humor des holländischen Akkordeonisten nicht zu überhören und brachte das Publikum das ein oder andere Mal zum Schmunzeln. Zwischen den Stücken spielte Michael Rettig, ein preisgekrönter Akkordeonist und daneben auch noch der Musiklehrer unserer Akkordeonjugend. Er präsentierte auf drei verschiedenen Akkordeons Stücke aus unterschiedlichen Musikrichtungen. Darunter auch seine Jazz-Eigenkomposition „Die dunkle Gasse“, sowie ein typisches Oberkrainer-Medley.
Den krönenden Abschluss bildete das Stück „1957“ von Servais Haanen. Ein Werk, das auf der einen Seite durch eine durchgängige Melodie bestimmt war und mit zahlreichen Improvisationen von Michael Rettig virtuos untermalt wurde. Das Publikum tobt und forderte das Orchester ebenfalls zu einer Zugabe auf. Mit Viva la Vida von Coldplay wurde das Konzert erfolgreich beschlossen.